Die richtige Verkabelung eines Balkonkraftwerks
Auf den ersten Blick sehen Balkonkraftwerke recht unauffällig aus. 1 oder 2 Solarpanels, vielleicht eine kleine Solarbatterie – das war es schon. Auf den zweiten Blick ist es aber schon gar nicht mehr so einfach. Denn neben den Panels ist auch die richtige Verkabelung bei einem Balkonkraftwerk entscheidend. Da Balkonkraftwerke meistens draußen angebracht sind, muss die Verkabelung selbstverständlich witterungssicher sein. Doch auch, ob bei mehreren Panels eine Parallel- oder Stringschaltung genutzt wird, muss geklärt werden.
Alle Informationen zur richtigen Verkabelung Ihres Balkonkraftwerks finden Sie im folgenden Blogartikel. Bestimmt sind auch einige Punkte dabei, an die Sie zunächst gar nicht gedacht hätten.
EcoFlow STREAM Pro
Balkonkraftwerk anschließen – worauf muss man dabei achten?
Beim Anschließen eines Balkonkraftwerks müssen Sie einige wichtige Aspekte zu beachten, die langfristig über Effizienz, Sicherheit und Langlebigkeit der gesamten Anlage entscheiden können. Alle Komponenten müssen optimal aufeinander abgestimmt, korrekt verkabelt und gut geschützt sein. Das betrifft insbesondere die Montage von Solarpanels und die Verbindung mit dem Wechselrichter. Unsere wichtigsten Tipps sind:
Verwenden Sie nur witterungsbeständige, UV-resistente Kabel.
Schützen Sie Ihre Anlage vor Mardern und Vögeln.
Achten Sie auf elektrische Sicherheit. Bei der Verwendung eines Schukosteckers, der mittlerweile erlaubt ist, ist das recht einfach.
Stimmen Sie die Komponenten – besonders bei Nutzung einer Solarbatterie – sorgfältig aufeinander ab.
Wählen Sie die richtige Schaltungsart je nach technischen Voraussetzungen der Anlage.
Kabel sollten immer so geführt werden, dass sie weder zur Stolperfalle werden noch unnötig UV-Strahlung oder Regen ausgesetzt sind oder frei schwingen. Auch zu kurze oder qualitativ minderwertige Kabel sollten Sie vermeiden. Achten Sie deshalb auf in der EU zugelassene, wetterfeste Solarkabel mit einem Querschnitt, der auf die Stromstärke abgestimmt ist – in der Regel sind das 4 mm² bei typischen Balkonkraftwerken. Zu dünne Kabel führen zu Spannungsverlusten und im schlimmsten Fall sogar zu Überhitzung.


Witterung
Die größte Herausforderung bei der Verkabelung im Außenbereich ist das Wetter. Regen, Schnee, direkte Sonneneinstrahlung, Frost und UV-Strahlung greifen über die Jahre das Material stark an. Deshalb sollten Sie ausschließlich UV-beständige, wetterfeste Solarkabel verwenden. Auch die Steckverbindungen müssen spritzwassergeschützt und für den Außeneinsatz geeignet sein – die Schutzklasse IP67 ist hier zwingend nötig. Wer zusätzlich auf Nummer sicher gehen möchte, verlegt die Kabel in einem wetterfesten Kabelkanal.
Wichtig ist auch: Bei starken Temperaturschwankungen können sich Kabel minimal ausdehnen oder zusammenziehen. Das bedeutet, dass sie nicht strammgezogen verlegt werden sollten – ein wenig Spielraum verhindert spätere Risse oder Kontaktprobleme.
Schutz vor Tierbissen
Marder und Vögel sind ein Risiko, an das viele Menschen erst denken, wenn es zu spät ist. Vor allem Marder lieben es, in Dachnähe und auf Balkonen herumzustreifen – und das ein oder andere Kabel anzuknabbern. Ähnlich problematisch sind Vögel, die lose Kabelverbindungen als Nistmaterial verwenden möchten oder mit ihren Krallen beschädigen können. Ein mechanischer Schutz vor Mardern und Vögeln ist deshalb immer nötig.
Ideal sind Kabelschutzspiralen aus Metall oder stabile Kunststoffummantelungen, die rund um die empfindlichen Stellen gelegt werden. Auch die Montage der Solarpanels spielt dabei eine Rolle: Werden Kabel eng an Wand oder Brüstung verlegt und ordentlich befestigt, sind sie weniger anfällig für tierische Sabotageakte. Kontrollieren Sie mindestens einmal im Jahr alle Außenkabel – auch gut montierte Anlagen können durch Tiere beschädigt werden, ohne dass es sofort auffällt.
Elektrische Sicherheit
Einer der wichtigsten Punkte überhaupt ist die elektrische Sicherheit. Balkonkraftwerke arbeiten zwar nur mit Niederspannung (maximal 230 Volt Wechselstrom), doch bei falscher Verkabelung können durchaus lebensgefährliche Situationen entstehen. Deshalb sollten Sie ausschließlich zugelassene Komponenten verwenden.
Außerdem sollten die Kabelverbindungen möglichst kurz gehalten und sauber isoliert sein. Ein Schutzschalter in der Steckdose, an die das Balkonkraftwerk angeschlossen wird, ist ebenfalls Pflicht. Nur so ist bei Problemen ein Schutz gegen Stromschlag gewährleistet.
Wenn Sie zusätzlich eine Solarbatterie nutzen, muss auch diese fachgerecht abgesichert werden. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, entscheidet sich für ein Plug-and-Play-System mit vorkonfektionierten Steckern.
Verbindung mit Solarbatterie
Immer mehr Nutzer entscheiden sich dafür, ihre Balkonkraftwerke mit einer Solarbatterie zu kombinieren. Das erhöht die Eigenverbrauchsquote und spart langfristig Geld. Doch gerade bei der Verbindung zwischen Panels, Wechselrichter und Speicher ist Sorgfalt gefragt. Die Spannung und Leistung der Solarpanels müssen mit dem Batteriespeicher kompatibel sein – eine falsche Dimensionierung kann Schäden verursachen oder die Effizienz drastisch verringern.
Achten Sie deshalb unbedingt auf die Herstellerangaben – vor allem bei den Werten für die maximale Spannung und Stromstärke.
Parallel- oder Stringschaltung?
Wenn Sie zwei oder mehr Solarpanels verwenden möchten, müssen Sie entscheiden, ob Sie Parallel- oder Stringschaltung wählen möchten. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Bei der Parallelschaltung werden die Plus- und Minusleitungen der Panels jeweils miteinander verbunden – so bleibt die Spannung gleich, aber die Stromstärke steigt. Bei der String- oder Reihenschaltung wird Plus mit Minus des nächsten Panels verbunden, sodass sich die Spannung summiert, während die Stromstärke gleich bleibt.
Welche Variante besser ist, hängt von Ihrer Anlage ab. Wenn Sie z. B. eine Solarbatterie mit höherer Eingangsspannung nutzen, ist eine Reihenschaltung oft sinnvoller. Allerdings ist diese empfindlicher gegenüber Teilverschattungen. Wenn ein Panel im Schatten liegt, sinkt der Strom der gesamten Kette. Bei der Parallelschaltung bleibt hingegen jedes Panel unabhängig aktiv – aber Sie brauchen stärkere Kabel, was teurer ist.
EcoFlow STREAM AC Pro
Kann man als Laie ein Balkonkraftwerk anschließen oder muss man immer Profis um Rat bitten?
Tatsächlich ist es in Deutschland rechtlich erlaubt, ein Balkonkraftwerk selbst zu installieren, sofern es sich um eine Anlage mit Schukostecker handelt und der Netzanschluss normgerecht erfolgt. „Erlaubt“ heißt aber nicht automatisch „sicher“!
Wenn Sie handwerklich nicht versiert sind und keine Erfahrung mit Strom oder der Montage von Solarpanels haben, sollten Sie unbedingt professionelle Unterstützung einholen, zumindest in Form einer Beratung.
Was ist ein Schukostecker und was bringt es mir, dass solche Stecker seit dem Solarpaket I bei Balkonkraftwerken erlaubt sind?
Ein Schukostecker ist der ganz normale Haushaltsstecker, wie Sie ihn von jedem Elektrogerät kennen. Seit dem Solarpaket I ist es offiziell erlaubt, Balkonkraftwerke mit einem solchen Stecker an eine bestehende Steckdose anzuschließen – das war zuvor nicht eindeutig geregelt. Diese Änderung vereinfacht die Nutzung und macht Balkonkraftwerke für Mieter und Wohnungseigentümer deutlich attraktiver.