Kann man mit Solarplatten Warmwasser produzieren? Wie genau funktioniert das?
Selbstversorgung liegt im Trend! Spätestens seitdem klar wurde, dass die Energiepreise immer weiter steigen und es auch zunehmend Diskussionen über die Versorgungssicherheit gibt, möchten immer mehr Haushalte ihre Rechnungen und ihre Unabhängigkeit von Energieversorgern reduzieren. Das kann zum Beispiel gelingen, indem man sein Warmwasser für den Haushalt selbst erzeugt. Solarplatten, die hierfür die Kraft des Sonnenlichts nutzen, machen das ganz einfach möglich.
Im folgenden Blogartikel erfahren Sie, wie sich mithilfe von Solarplatten ganz einfach Warmwasser erzeugen lässt, welche unterschiedlichen Optionen es gibt und welche davon am besten in Ihren Haushalt passen.
Welche Solarplatten gibt es für die Produktion von Warmwasser?
Wenn man an Solarplatten denkt, kommen einem meist direkt Photovoltaikanlagen für Strom in den Sinn. Doch für die Warmwasserproduktion stehen Ihnen tatsächlich zwei unterschiedliche Optionen an Solarplatten zur Verfügung: Solarthermie-Anlagen und Photovoltaik-Systeme mit Solarpanels und elektrischer Wassererwärmung.
Beide Technologien nutzen die Sonne – auf ganz unterschiedliche Weise. Während Solarthermie über Kollektoren direkt die Sonnenwärme einfängt, wandelt eine PV-Anlage die Sonnenenergie in Strom um – dieser Strom kann dann wiederum über einen Heizstab Wasser erwärmen.
Gerade, wenn Sie bereits ein Balkonkraftwerk besitzen oder mit dem Gedanken spielen, Ihre Solarpanels um eine Solarbatterie zu erweitern, lohnt sich ein genauer Blick auf die zweite Option. Welche der beiden Methoden sich besser für Ihren Haushalt eignet, hängt z. B. von Ihrer Dachfläche, Ihrem Warmwasserbedarf, den baulichen Möglichkeiten und Ihrem Budget ab.


Option 1: Solarthermie
Die Solarthermie ist grundsätzlich die einfachere Version der Solarplatten zur Warmwassererzeugung. Dabei erhitzen Ihre Sonnenkollektoren eine Trägerflüssigkeit, die ihre Wärme über einen Wärmetauscher an den Wasserspeicher abgibt. Das Prinzip ist effizient und klimafreundlich, da keine fossilen Energien benötigt werden. In Deutschland sind dafür Förderungen erhältlich. Besonders sinnvoll ist diese Technik für Haushalte mit großer Dachfläche und konstant hohem Warmwasserbedarf.
So funktioniert´s
1 | Sonnenstrahlung trifft auf den Solarthermie-Kollektor |
2 | Trägerflüssigkeit im Kollektor wird erwärmt |
3 | Wärme wird über Wärmetauscher an den Speicher abgegeben |
4 | Warmwasser steht im Haushalt zur Verfügung |
Das System funktioniert auch bei bewölktem Himmel, allerdings mit geringerer Effizienz. Wichtig ist eine Ausrichtung der Solarkollektoren nach Süden und eine gute Dämmung des Speichers.
Option 2: Photovoltaik/indirekte Wassererwärmung über Strom
Wer bereits Solarpanels zur Stromerzeugung nutzt, kann den erzeugten Strom über einen Heizstab oder eine elektrische Warmwasser-Wärmepumpe zur Wassererwärmung nutzen. Diese Option ist besonders flexibel: Sie können Ihren zusätzlich erzeugten Strom sinnvoll verwerten und den Eigenverbrauch deutlich steigern. Das bedeutet, dass Sie damit Ihre Stromrechnungen deutlich senken können.
So funktioniert´s
1 | Sonnenlicht trifft auf Photovoltaik-Solarpanels |
2 | Elektrischer Strom wird erzeugt/gespeichert |
3 | Strom betreibt Heizstab oder Wärmepumpe im Speicher |
4 | Warmwasser wird bereitgestellt |
Der Vorteil: Sie können vorhandene Komponenten wie Ihr Balkonkraftwerk oder eine Solarbatterie für die Warmwassererzeugung weiter nutzen. Auch die Kombination mit einem Smart-Home-System ist einfach möglich und hebt Ihre Energienutzung auf ein ganz neues Level. Das funktioniert zum Beispiel sehr gut mit einem Allroundsystem wie dem EcoFlow PowerOcean.
Photovoltaik oder Solarthermie – welche Solarplatten sind am besten für die Erzeugung von Warmwasser geeignet?
Die richtige Wahl zwischen Solarthermie und Photovoltaikanlagen für die Erzeugung von Warmwasser ist stark von Ihrem individuellen Bedarf abhängig. Die folgende Tabelle zeigt Ihnen die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick:
Solarthermie | Photovoltaikanlagen | |
Technik | Direktes Erhitzen über Trägerflüssigkeit | Stromerzeugung + elektrische Erwärmung |
Investitionskosten | ca. 4.000 – 8.000 € (inkl. Speicher) | ca. 2.000 – 6.000 € (je nach System), aber auch für andere Anwendungen nutzbar |
Wartungsaufwand | Mittel | Gering (nur elektr. Komponenten) |
Kombinierbarkeit mit Speicher | Eingeschränkt | Sehr hoch (mit Solarbatterie) |
Effizienz im Sommer | Sehr hoch | Hoch (abhängig vom Strombedarf) |
Nutzung im Winter | Eingeschränkt ohne Zusatzheizung | Abhängig vom Stromertrag, bei effizienten Panels ausreichend |
Platzbedarf auf dem Dach | Geringer | Etwas höher |
Solarthermie lohnt sich besonders für große Haushalte mit konstantem Warmwasserbedarf. Photovoltaik ist dagegen flexibler, immer skalierbar (mit dem richtigen System) und Sie können den erzeugten Strom völlig flexibel nutzen – vor allem, wenn Sie auf eine Solarbatterie setzen.
Die Preise für Solarplatten für Warmwasser – damit müssen Sie rechnen
Die gute Nachricht zuerst: Die Preise für Solartechnik sind in den letzten Jahren deutlich gefallen. Eine Solarthermieanlage für Warmwasser (2 bis 3 Kollektoren + 300 Liter Speicher) kostet aktuell zwischen 4.000 und 6.000 Euro inklusive Einbau. Wenn Sie zusätzlich eine Heizungsunterstützung integrieren, steigt der Preis auf bis zu 9.000 Euro.
Ein PV-System mit Heizstab ist oft günstiger: Für 2 bis 4 Solarpanels, Wechselrichter, Speicher und Heizstab liegen Sie bei rund 2.500 bis 5.000 Euro – je nach Komplexität der Installation. Hinzu kommen die Kosten für eine Solarbatterie, wenn Sie den Strom nicht nur tagsüber nutzen wollen. Diese liegt bei ca. 800 bis 1.500 Euro pro kWh Kapazität.
Wichtig zu wissen ist: In beiden Fällen können Sie mit staatlicher Förderung rechnen. Recherchieren Sie hier unbedingt gründlich dazu, was in Ihrer Region möglich ist.