Monofazial vs. bifazial – welche Solarmodule sind sinnvoller für Ihr Projekt?
Wenn man sich eine neue Solaranlage anschaffen möchte, gilt heute mehr denn je: Wer die Wahl hat, hat die Qual. Es ist auf der einen Seite toll, dass es so viele unterschiedliche Solarprodukte gibt, dass Sie problemlos ein individuell zugeschnittenes Balkonkraftwerk oder eine Solaranlage für sich erstehen können, auf der anderen Seite ist es dadurch schwieriger geworden, die passenden Produkte auszuwählen. Das beginnt schon bei der Auswahl der richtigen Solarpanels – wissen Sie aus dem Stand, ob sich bifaziale oder monofaziale Solarmodule besser eignen und was die Unterschiede sind?
In diesem Blogartikel bekommen Sie alles an die Hand, was Sie brauchen, um die passende Entscheidung für Ihr Solarprojekt zu treffen
Bifaziale vs. monofaziale Solarmodule – was sind die Unterschiede?
Der entscheidende Unterschied zwischen bifazialen und monofazialen Solarmodulen ist sehr einfach zu erkennen. Bifaziale Module können das Sonnenlicht von beiden Seiten absorbieren, während die Stromproduktion bei monofazialen Modulen ausschließlich über die Vorderseite abläuft. Die folgende Tabelle stellt die Unterschiede zwischen den beiden Arten von Panels noch einmal genauer dar:
Bifaziale Module | Monofaziale Module | |
Stromerzeugung | Nutzen Vorder- und Rückseite für die Stromproduktion; Rückseite wandelt reflektiertes Licht in Energie um. | Stromerzeugung erfolgt ausschließlich über die Vorderseite; die Rückseite ist lichtundurchlässig. |
Mehrertrag | Bis zu 30 % höherer Ertrag möglich, abhängig von Untergrund und Installationsart. | Standard-Ertrag ohne zusätzliche Nutzung von reflektiertem Licht. |
Untergrundabhängigkeit | Effizienz stark abhängig vom Reflexionsvermögen des Untergrunds; helle Flächen wie weißer Beton oder Schnee sind ideal. | Unabhängig vom Untergrund, da nur die Vorderseite aktiv ist. |
Montageanforderungen | Erfordert spezielle Montagesysteme, um Schatten auf der Rückseite zu minimieren und Reflexionen zu maximieren; schwierigere Installation. | Standard-Montagesysteme ausreichend; einfachere Installation. |
Kosten | Höhere Anschaffungskosten aufgrund komplexerer Bauweise und Materialien; jedoch langfristig wirtschaftlich durch höheren Ertrag. | Günstiger in der Anschaffung; etablierte Technologie mit breiter Verfügbarkeit. |
Lebensdauer | Längere Lebensdauer durch robusten Glas-Glas-Aufbau; besserer Schutz vor Umwelteinflüssen. | Kürzere Lebensdauer im Vergleich zu bifazialen Modulen; anfälliger für Umwelteinflüsse. |
Einsatzgebiete | Ideal für Flachdächer, Freiflächenanlagen, Carports und Fassaden mit reflektierendem Untergrund. | Geeignet für klassische Schrägdächer und Standardinstallationen ohne spezielle Anforderungen an den Untergrund. |
Empfindlichkeit | Empfindlicher gegenüber Verschmutzungen und Verschattungen auf beiden Seiten; regelmäßige Reinigung erforderlich. | Weniger empfindlich gegenüber Verschmutzungen, da nur die Vorderseite aktiv ist. |
Vorteile und Nachteile von bifazialen Solarmodulen
Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich bifaziale Solarpanels für Ihr Projekt eignen könnten, sollten Sie sich vor der Anschaffung einmal ausführlich mit den Vor- und Nachteilen beschäftigen. Da die Anschaffungskosten von bifazialen Solarpanels höher sind als die von monofazialen, sollte die Anschaffung nämlich gut überlegt sein, damit sie sich auch langfristig lohnt.
Vorteile bifazialer Solarmodule
Der Stromertrag von bifazialen Modulen ist höher, diese erzeugen bis zu einem Viertel mehr Strom als herkömmliche Solarpanels.
Bifaziale Solarpanels sind robuster und haben daher eine längere Lebensdauer, vor allem, wenn Sie auf die richtige Pflege und Reinigung achten.
Die Stromproduktion läuft bei bifazialen Modulen gleichmäßiger ab, da über den Tag hinweg die Sonne besser genutzt werden kann.
Bei diffusen Lichtverhältnissen bieten bifaziale Module bessere Erträge.
Nachteile bifazialer Solarmodule
Bifaziale Solarmodule schlagen bei den Anschaffungskosten deutlich stärker zu Buche. Hier ist es wichtig, dass Sie vorab eine genaue Kosten-Nutzen-Analyse erstellen.
Bifaziale Solarmodule arbeiten dann am besten, wenn Sie an hellen, reflektierenden Flächen angebracht werden. Bei dunklen Untergründen sind sie weniger geeignet. Deshalb ist eine genaue Standortprüfung unabdingbar.
Bifaziale Solarmodule sind in der Installation oft individueller und komplexer. Hier kommen zum Beispiel spezielle Montagesysteme zum Einsatz, die ebenfalls Auswirkungen auf den Kaufpreis haben.
Bifaziale Solarmodule sind schwerer und eignen sich deshalb nicht für jeden Standort. Gerade bei Balkonbrüstungen und Terrassengeländern müssen Sie prüfen, ob die Statik eine Installation erlaubt.
Wann sind bifaziale Solarmodule sinnvoll?
Bifaziale Solarmodule sind besonders dann sinnvoll, wenn die Installationsbedingungen es erlauben und das Potenzial beider Modulseiten optimal genutzt werden kann. Sie eignen sich hervorragend für Freiflächenanlagen, Balkonkraftwerke, Flachdächer oder Carports, bei denen ein ausreichender Abstand zum Untergrund gegeben ist. Ein reflektierender Untergrund, wie heller Beton, Fliesen oder weiße Farbe, kann den Stromertrag um bis zu 30 % steigern.
Besonders in urbanen Umgebungen sind bifaziale Module oft sinnvoll, etwa bei Balkonkraftwerken mit reflektierenden Fassaden oder hellen Bodenflächen. Allerdings ist der Mehrertrag hier oft geringer, da die Rückseite weniger Licht erreicht. Aus diesem Grund sollten Sie die Module nicht einfach kaufen, sondern vorab eine umfassende Kosten-Nutzen-Analyse von Profis erstellen lassen. So lassen sich Fehlinvestitionen vermeiden.
Warum Sie prüfen sollten, ob sich bifaziale Solarmodule für Ihren Standort eignen
Bifaziale Solarmodule sind eine lohnende Investition, wenn die örtlichen Gegebenheiten – wie ausreichend Platz, reflektierende Untergründe und geeignete Montagemöglichkeiten – gegeben sind. Wenn Sie das Gefühl haben, dass sie sich für Ihren Standort eignen könnten, sollten Sie das auf jeden Fall prüfen. Bei sorgfältiger Planung können sie nämlich zu einer effizienteren und nachhaltigeren Energieerzeugung beitragen.
Die Anschaffungskosten sind zwar höher als bei herkömmlichen Panels, allerdings steigen auch die Erträge. Daher kann es trotz der höheren Anschaffungskosten sein, dass sich die Amortisationszeit verkürzt.