Balkonkraftwerk vs. große Photovoltaik/PV-Anlage – was ergibt mehr Sinn?
Wer ein Eigenheim besitzt und in Solarenergie investieren will, kommt irgendwann an den Punkt, an dem er sich über die Dimensionen seiner Solaranlage Gedanken machen muss. Die Technischen Neuerungen der letzten Jahre sorgen mittlerweile dafür, dass es hier zahlreiche Möglichkeiten gibt – von kleinem Balkonkraftwerk bis hin zu einer großen PV-Anlage, die auf dem Dach oder einer Freifläche installiert wird.
Doch was lohnt sich mehr – klein oder groß? Welche Lösung passt zu wem und welche Vor- und Nachteile bieten die jeweiligen Anlagen? Erfahren Sie alles dazu in unserem großen Vergleich: Balkonkraftwerk vs. große PV-Anlage!
Eigenschaften von Balkonkraftwerken und große PV-Anlagen im Vergleich – was eignet sich für wen?
Balkonkraftwerk | Große PV-Anlage | |
Leistung | Balkonkraftwerke erzeugen in der Regel zwischen 300 und 800 Watt. Damit decken Sie den Grundverbrauch kleiner Geräte wie Router, Kühlschrank oder Lampen zuverlässig ab. | Große Dachanlagen erzeugen mehrere Tausend Watt (typisch 3–15 kWp) – so können Sie den Strombedarf eines gesamten Haushalts abdecken und Überschüsse sogar einspeisen. |
Installation | Die Montage ist unkompliziert – viele Systeme lassen sich einfach an die Steckdose anschließen. Ideal also, wenn Sie keine baulichen Eingriffe möchten. | Hier ist eine professionelle Planung und Installation durch Fachbetriebe erforderlich. Dafür erhalten Sie eine maßgeschneiderte Lösung für Ihr Dach. |
Kosten | Die Anschaffungskosten liegen meist zwischen 400 und 2.000 €. Das macht Balkonkraftwerke zu einer günstigen Möglichkeit, um mit Solarenergie zu starten. | Rechnen Sie mit 6.000 bis 25.000 €, je nach Größe und Ausstattung. Eine nicht unerhebliche Investition, die sich aber bei guter Auslegung langfristig lohnen kann. |
Förderung | Einige Kommunen oder Stadtwerke bieten kleine Zuschüsse – ein Blick auf die lokale Förderung lohnt sich. | Hier stehen Ihnen umfangreichere Fördermöglichkeiten offen, zum Beispiel durch die KfW oder eine Einspeisevergütung nach EEG. |
Genehmigungspflicht | Meist reicht eine einfache Anmeldung beim Netzbetreiber oder im Marktstammdatenregister. Sie brauchen keine Baugenehmigung. | Die Anmeldung ist hier etwas aufwändiger und wird in der Regel vom Installateur übernommen. Eine Baugenehmigung ist im Einfamilienhaus meist nicht nötig. |
Einspeisung | Der erzeugte Strom wird hauptsächlich selbst verbraucht. Eine Einspeisung ins öffentliche Netz ist – rechtlich gesehen – nur eingeschränkt oder gar nicht möglich. | Sie können sowohl Eigenverbrauch als auch Einspeisung kombinieren. Der eingespeiste Strom wird vergütet, was die Wirtschaftlichkeit verbessert. |
Ertrag | Ein Balkonkraftwerk spart Stromkosten im kleinen Stil und produziert bis zu 800 kWh– ideal, wenn Sie Ihren Grundverbrauch reduzieren möchten. | Mit einer großen Anlage lassen sich mehrere tausend kWh im Jahr erzeugen – Sie können damit sogar autarker werden. |
Montageort | Ob Balkon, Terrasse, Garten oder Garage – hier sind Sie flexibel, besonders seit dem Solarpaket I. Die Panels lassen sich oft am Geländer befestigen oder aufstellen. | Die klassische Dachmontage ist platzsparend und effizient. Voraussetzung ist allerdings eine ausreichend große und gut ausgerichtete Dachfläche. |
Flexibilität/Mobilität | Wenn Sie umziehen, nehmen Sie das Kraftwerk einfach mit. Auch Erweiterungen sind meist unkompliziert. | Große Anlagen sind fest installiert. Sie sind auf einen langfristigen Verbleib im Haus ausgerichtet, erhöhen aber auch den Immobilienwert. |
Amortisationszeit | Je nach Strompreis und Nutzung rechnen sich Balkonkraftwerke oft schon nach 4–8 Jahren. Danach erzeugen Sie kostenlosen Strom. | Die Amortisationsdauer liegt meist bei 8–15 Jahren. Danach profitieren Sie vom „kostenlosen“ Solarstrom und von Einspeiseerlösen. |
Wartungsaufwand | Der Aufwand ist minimal – gelegentliches Abwischen der Panels reicht oft aus. | Auch größere Anlagen sind pflegeleicht, benötigen aber gelegentlich Wartung an Wechselrichter oder Monitoring-System. |
Technisches Wissen | Sie benötigen keine Vorkenntnisse – die Montage ist ganz einfach mit Plug-and-Play-Systemen möglich. Dennoch sollten Sie sich zu Ihren Standortbedingungen beraten lassen. | Hier ist es ratsam, auf professionelle Beratung zu setzen. Viele Anbieter übernehmen die Planung, Anmeldung und Installation komplett für Sie. |
Nutzung | Sie reduzieren gezielt Ihren Grundverbrauch – z. B. tagsüber für Kühlschrank, Router oder Waschmaschine. | Sie decken einen Großteil Ihres Strombedarfs selbst – zusätzlich profitieren Sie von Einspeisevergütung und einer nachhaltigen Energieversorgung. |
Für wen geeignet? | Ideal für Mieter und Wohnungseigentümer mit Balkon oder Garten. Außerdem auch eine gute Lösung, wenn Sie einfach mal ausprobieren möchten, ob sich Solarstrom für Sie lohnt. | Perfekt, wenn Sie Hausbesitzer sind und dauerhaft Energiekosten senken möchten. Besonders lohnend bei hohem Stromverbrauch oder mit Wärmepumpe/E-Auto. |
Balkonkraftwerk vs. große PV-Anlage – was ergibt mit einem Speicher mehr Sinn?
Tatsächlich geht dieses Battle unentschieden aus, denn bei beiden Anlagen kann ein Speicher wertvolle Dienste leisten. Obwohl das Balkonkraftwerk nur kleine Mengen an Strom produziert, lohnt es sich, diese mithilfe einer Powerstation zu speichern. Der Grund? Sie können Ihren Eigenverbrauch erhöhen, auch abends und nachts Solarstrom nutzen und haben zudem unter bestimmten Voraussetzungen ein Notstromaggregat im Haus.
Bei einer großen Anlage ist eine Solarbatterie ebenfalls ein Muss, wenn Sie möglichst unabhängig vom Stromnetz werden wollen und sich wünschen, dass sich Ihre Anlage sehr zügig amortisiert.